Verrückt nach Katzen
„Er hat sich Katzen angeeignet. Er erfand einen Katzenstil, eine Katzengesellschaft, eine ganze Katzenwelt. Englische Katzen, die nicht so aussehen und nicht so leben wie Wains Katzen, sollten sich schämen." So schrieb der berühmte Science-Fiction-Autor Herbert Wells über einen nicht weniger berühmten und nicht weniger fantastischen Maler. Sein Name war Louis Wain (Louis William Wain).
Aber wir werden vielleicht nicht mit dem Mäler selbst beginnen, sondern mit der Nachricht, die gerade die Fans des Kino-Superstars Benedict Cumberbatch aufgeweckt hat. Es wurde bekannt, dass der berühmte Sherlock Holmes an der Rolle von Louis Wain arbeitet, und auch eine Filmbiografie produzieren wird, die von Will Sharp inszeniert wird. „Ich freue mich sehr, Louis Wain zu spielen und einen so besonderen Film zu produzieren, weil ich die Arbeit des Malers dank der Serie „Flowers“ von Will Sharp mehrere Jahre lang bewundert habe. Von diesem Moment an wusste ich, dass Sharp die Geschichte von Louis Wains Ausdauer, Kreativität und Liebeskraft im Kino perfekt erzählen kann“, sagte Cumberbatch gegenüber Reportern.
Was ist berühmt für Louis Wain? Die Antwort ist einfach: Katzen! Diese erstaunliche und unglaublich talentierte Person hat sein ganzes Leben lang (bis zum sehr traurigen Ende, aber dazu etwas später) diese schönen Tiere gemalt. „Was ist das Besondere daran? - Sie fragen, - Tausende von Künstlern verehrten Katzen und malten sie! “Das stimmt. Aber Louis Wains Katzen sind immer noch etwas Besonderes: Sie sind anthropomorph, also menschenähnlich. Sie haben einen menschlichen Ausdruck von Gesichtern, oh, Schnauzen, kleiden sich wie Menschen, spielen Karten und Golf, fechten, entspannen sich am Strand ... Es sieht alles sehr süß aus.
Louis Wain wurde am 5. August 1860 in London geboren. Er war das älteste Kind und auch der einzige Sohn seiner Eltern, er hatte fünf jüngere Schwestern - und übrigens heiratete nie eine von ihnen. Louis, der in seiner Jugend seinen Vater verloren hatte, wurde der einzige Ernährer dieser ganzen ziemlich großen Familie. Er verdiente dank zu sein Talent: Er malte Dorflandschaften, Haustiere - kurz gesagt, die Farm.
Und dann tauchte eine Katze in seinem Leben auf. Genauer gesagt, das Kätzchen, das der Maler Peter nannte - zu Ehren von Peter I. Doch noch früher im Leben von Louis erschien Emily, seine größte und einzige (ausser Katzen) Liebe. Es war eine reine Mesalliance: Emily Richardson war fast 10 Jahre älter als Louis und diente auch als Gouvernante für seine Schwestern. Aber Wain liebte sie und heiratete sie. Leider erkrankte der Ehegatte bald schwer - dann erschien Peter im Haus, das der Künstler mitnahm, um Emily zu unterhalten und ihr in den Tagen ihrer Krankheit positive Gefühle zu schenken. Wain brachte ihm verschiedene Tricks bei, zum Beispiel, wie beim Lesen eine Brille zu tragen und regungslos vor einem Buch zu sitzen. Und natürlich malte er den Kater: „Eigentlich habe ich dank ihm den Grundstein für meine Karriere gelegt und begonnen, meine Kreativität zu entwickeln und zu stärken.“ Peter ist in Wains vielen frühen Werken zu finden.
Katzen sind das Hauptthema der Kreativität von Louis Wain geworden. Viele von ihnen leben in Kinderbüchern: Der Maler hat mehr als hundert Bücher illustriert und wird oft als der größte Illustrator der viktorianischen Ära bezeichnet.
Wenn Sie genau hinsehen, ist es unmöglich, nicht zu erkennen: Diese Katzen sind ein bisschen seltsam. Und nicht nur, weil sie die Menschen daran erinnern ...
Tatsache ist natürlich, dass Wain nicht sehr gesund war. 1924 wurde er mit der Diagnose einer Schizophrenie in eine psychiatrische Klinik in Springfield eingewiesen. Die Bedingungen dort waren schrecklich, und der Maler war beliebt, und die englische Öffentlichkeit blieb nicht gleichgültig zu seinem Schicksal. Die Journalisten fanden Wain und machten in der Presse viel Aufhebens, woraufhin berühmte Leute intervenierten – der genannten Herbert Wells und sogar den Premierminister - und der Maler wurde in die berühmte Betlem Klinik und dann in eine noch komfortablere Einrichtung in Hertfordshire mit einem schönen Garten verlegt . Dort lebte er die restlichen Jahre bis zu seinem Tod in 1939.
Die Krankheit schritt voran, aber Wain malte weiterhin Katzen. Jetzt sind sie jedoch noch seltsamer und abstrakter geworden. Keine Katzen, sondern Fraktale ...
